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KfW Research: Mittelstand als zentrale Stütze des dualen Ausbildungssystems

by KfW
Dezember 22, 2025
in 40
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Über 90 Prozent der Auszubildenden in Deutschland sind derzeit in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beschäftigt – ein Anteil, der im Vergleich zu vor 15 Jahren deutlich gestiegen ist.

Die duale Ausbildung konzentriert sich zunehmend auf den Mittelstand als zentrale Säule des deutschen Ausbildungssystems.

Bremen führt die Bundesländerstatistik bei der Ausbildungsbeteiligung an, gefolgt von Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Der deutsche Mittelstand bleibt das Rückgrat des dualen Ausbildungssystems. Im Jahr 2024 absolvierten etwa 1,1 Millionen Auszubildende ihre Lehre in mittelständischen Betrieben – dies entspricht mehr als neun von zehn Azubis deutschlandweit. Seit dem Jahr 2010 hat die Bedeutung kleiner und mittlerer Unternehmen für die Berufsausbildung weiter zugenommen: Damals lag ihr Anteil noch bei rund 84 Prozent.

Diese Erkenntnisse stammen aus einer aktuellen Untersuchung von KfW Research zur Situation der dualen Ausbildung in Deutschland. Insgesamt befanden sich im vergangenen Jahr circa 1,2 Millionen junge Menschen in einer dualen Berufsausbildung – das sind knapp ein Fünftel weniger als noch im Jahr 2010. Hauptgründe für diesen Rückgang sind vor allem die sinkenden Bewerberzahlen infolge des demografischen Wandels sowie eine verstärkte Studienorientierung unter Jugendlichen.

Trotz ihrer zentralen Rolle hat sich seit spätestens 2022 der Anteil mittelständischer Firmen, die ausbilden, merklich verringert. Während zwischen 2010 und 2018 durchschnittlich zwölf Prozent aller Unternehmen mindestens einen Azubi beschäftigten, sank dieser Wert bis zum Jahr 2024 auf nur noch rund neun Prozent ab. Ausschlaggebend hierfür war zunächst eine vorsichtige Zurückhaltung vieler Betriebe am Ausbildungsmarkt nach Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020; hinzu kamen Belastungen durch steigende Energiepreise, Inflation sowie wirtschaftliche Unsicherheiten. Gleichzeitig nahm jedoch die Zahl der Auszubildenden nicht proportional ab – was dazu führt, dass sich das Ausbildungsangebot stärker auf jene Firmen konzentriert, welche weiterhin Lehrlinge einstellen.

Grundsätzlich gilt: Je größer ein Betrieb ist, desto wahrscheinlicher bildet er aus. So engagieren lediglich drei Prozent aller Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern Azubis – obwohl sie den Großteil des Mittelstands stellen –, während bei mittelgroßen Betrieben mit zehn bis zu knapp fünfzig Beschäftigten bereits über vierzig Prozent Lehrlinge beschäftigen und große Unternehmen mit mehr als fünfzig Angestellten sogar zu über siebzig Prozent ausbilden.

Kathrin Schmidt von KfW Research betont: „Die duale Ausbildung bleibt essenziell für den Fachkräftenachwuchs deutscher Unternehmen. Unsere Daten zeigen jedoch einen zunehmenden Rückzug kleinerer und mittlerer Firmen vom Ausbildungsmarkt in den letzten Jahren.“ Um diesem Trend entgegenzuwirken sei es wichtig, gezielte Anreize zu schaffen sowie passgenaue Unterstützungsangebote bereitzustellen – gerade angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen.
Darüber hinaus müsse man bildungspolitisch darauf achten, junge Menschen besser vorzubereiten: Viele Schülerinnen und Schüler am Ende der neunten Klasse erfüllen aktuell nicht einmal Mindestanforderungen für einen mittleren Schulabschluss.
Gezielte Förderprogramme kombiniert mit umfassender Beratung sowie vereinfachten bürokratischen Prozessen könnten dazu beitragen,
die Bereitschaft zur Ausbildung langfristig wieder zu stärken.“

Bremen steht an erster Stelle unter den Bundesländern hinsichtlich des Anteils an ausbildenden Betrieben: Zwischen den Jahren 2021 und 2024 hatten dort fast ein Fünftel (19,1 %) aller Firmen mindestens einen Azubi eingestellt.
Es folgen Schleswig-Holstein (14,1 %) sowie Niedersachsen (14 %). Am unteren Ende liegen Berlin (8,3 %), Brandenburg (7,7 %) und Hamburg (6,5 %). Diese Unterschiede lassen sich teilweise durch regionale Wirtschaftsstrukturen erklären:
In Stadtstaaten dominieren häufig Dienstleistungsunternehmen,
die seltener Lehrlinge beschäftigen als beispielsweise produzierendes Gewerbe oder Bauwirtschaft.
Ostdeutschland weist zudem eine höhere Anzahl sehr kleiner Betriebe auf.

Die Studie kann unter dem Titel „Fokus Volkswirtschaft“ bei KfW eingesehen werden.

Sie basiert auf dem KfW-Mittelstandspanel,
der einzigen repräsentativen Erhebung zum gesamten deutschen Mittelstand.
Zwischen Februar und Juni 2025 nahmen daran über 13 000 Unternehmen teil.

KfW unterstützt im Auftrag des Bundes kleine- und mittelständische Unternehmen durch vielfältige Förderprogramme.
Weitere Informationen finden Sie unter „Wir stärken den Mittelstand“

Pressekontakt:

KfW
Palmengartenstraße 5–9
60325 Frankfurt am Main
Konzernkommunikation & Markensteuerung (KK)
Nina Luttmer
Telefon +49 69 7431 41336
E-Mail nina.luttmer@kfw.de
www.kfw.de

Tags: AusbildungBankenBildungKfW ResearchMittelstandStudieWirtschaftWissen / Bildung
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