Im vergangenen Jahr haben Unternehmen in Deutschland ihre Ausgaben für den Klimaschutz deutlich reduziert. Die Gesamtsumme ihrer nationalen Investitionen in diesem Bereich fiel um 5,5 Prozent auf 80 Milliarden Euro, wobei das reale Minus sogar bei 7,8 Prozent lag. Diese Entwicklung spiegelt sich ähnlich in den gesamten Investitionen des deutschen Unternehmenssektors wider, sodass der Anteil der Klimaschutzinvestitionen im Jahr 2024 mit 16,5 Prozent nahezu konstant blieb im Vergleich zu den 17,0 Prozent im Vorjahr. Trotz des Rückgangs bleibt der Anteil jedoch über dem Niveau von 2021 und 2022.
Diese Informationen stammen aus dem KfW-Klimabarometer, einer Studie von KfW Research, die nun bereits zum vierten Mal durchgeführt wurde. Es bietet die einzige repräsentative Datenbasis über das Investitionsverhalten deutscher Unternehmen – vom kleinen Betrieb bis hin zum Großkonzern – im Bereich Klimaschutz. Unter diesen Investitionen versteht man Maßnahmen zur Vermeidung oder Reduzierung von Treibhausgasemissionen innerhalb eines Unternehmens.
Der Rückgang der Klimaschutzinvestitionen ist hauptsächlich auf die großen Unternehmen zurückzuführen. Diese investierten im letzten Jahr lediglich noch 42 Milliarden Euro in emissionsmindernde Maßnahmen; ein Rückgang um real betrachtet 18,5 Prozent gegenüber den zuvor ausgegebenen 50 Milliarden Euro im Jahr davor. Im Gegensatz dazu steigerten mittelständische Firmen ihre Gesamtinvestitionen für den Klimaschutz um drei Milliarden Euro auf insgesamt 38 Milliarden Euro – was einem bemerkenswerten realen Anstieg von etwa 7,8 Prozent entspricht und somit besser abschneidet als die allgemeinen Bruttoanlageinvestitionen dieses Sektors (real minus1 ,3 Prozent).
„Die herausfordernde weltwirtschaftliche Lage sowie zunehmender internationaler Wettbewerbsdruck setzen viele große Unternehmen unter Druck und schränken deren Möglichkeiten ein, in klimafreundliche Projekte zu investieren“, erklärt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. „Immer mehr Großunternehmen berichten zudem davon, dass andere Themen für sie Vorrang vor dem Klimaschutz haben.“ Viele Firmen nehmen wahr, dass ihre Kunden weniger stark darauf bestehen , dass sie einen Beitrag zum Klima leisten müssen und passen ihr Verhalten entsprechend an.
Trotz dieser Herausforderungen ist es positiv zu vermerken: Der Anteil jener großen Unternehmen ,die tatsächlich in klimafreundliche Maßnahmen investieren hat zugenommen und erreichte mit nunmehr86Prozent einen Rekordwert (plus drei Punkte verglichen mit dem Vorjahr). Dass das gesamte Investitionsvolumen dieser großen Firmen dennoch gesunken ist liegt an einem signifikant verringerten durchschnittlichen Betrag pro investierendem Unternehmen.
Auch bei mittelständischen Betrieben stieg die Zahl aktiver Anleger:15Prozent engagierten sich für klimafreundliche Projekte – fast doppelt so viele wie noch ein Jahr zuvor . Obwohl auch hier die durchschnittlich getätigte Summe pro mittelständischem Betrieb von146000EuroimJahr2023auf91000EuroimJahr2024sank , führte dies nicht zu einem niedrigeren Gesamtvolumen aufgrund des gestiegenen Anteils investierender Firmen .
Bei den durchgeführten Projekten stehen jene zur Erzeugung oder Speicherung erneuerbarer Energien ganz oben auf der Liste: ÜberdieHälfte(52Prozent)der investierendenUnternehmen setzten solcheVorhabenum -einAnstiegvon17PunktenimVergleichzumVorjahr .
An zweiter Stelle folgen Initiativen zur Verbesserungder Energieeffizienz bestehender Gebäude wie Wärmedämmung oder Installationvon Wärmepumpensystemen :35ProzentderInvestorenwarenin diesemBereichaktiv- eine Steigerungum11PunktegegenüberdemVorjahr .Drittrangig sindklimafreundlicheMobilitätslösungenwie ElektrofahrzeugeoderLadeinfrastruktur :32Prozentsetzten entsprechendeMaßnahmenum- nachfast50ProzentenvorangegangenemJahr .
„Um unsere Klimazielezu erreichen,müssen wir deutlich höhereInvestitionssummenzur Verfügungstellen als bisher „, sagt Dr.DirkSchumacher.“UnsereErhebungzeigt,dassUnternehmenfürihreKlimainvestitioneneinenverlässlichenRahmenbenötigen.AuchlangePlanungs-undGenehmigungsverfahrenwerdenalsgroßeHürdeempfunden.WennwirmehrKlimainvestitionenvonSeitenunternehmerischerAktivitätenanregenwollen,solltenPolitiker dieseHindernissegezieltangehen.“
In BezugaufpolitischeMaßnahmen,wünschendiedeutschenUnternehmenzur UnterstützungvonKlimainvestitionenvorallem eineSenkungderStrompreise.DieseistentscheidendfürdiewirtschaftlicheAttraktivitätvonderElektrifizierungvon WärmeundMobilität -70 Prozenterklärten dies.Außerdemsprachen67 ProzentherfürvereinfachtePlanungs-undGenehmigungsverfahren aus65 %fordernsteuerlichrAnreizefürKlimainvestitionenund63%setzen sich füreinAusbauenergiestruktureneinbeispielweiseStromnetzeein.
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DieBefragungeuropäischerUnternehmendenfürdasKfW-KlimabarometertheGfkGmbHinAuftragderkfwBankengruppe durchgeführt.DieBefragung fandzwischen10Februarbis20 Juni statt,beteiligensichinsgesamt13272Firmen,davon13079mittelständischeUnd193Großunternehmen.
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