Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) hat heute im Rahmen des Runden Tisches zur Schilf-Glasflügelzikade im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) auf die zunehmende Gefahr für wichtige Kulturen wie Kartoffeln und Zuckerrüben hingewiesen. Das Schadinsekt stellt eine ernsthafte Bedrohung für landwirtschaftliche Erträge dar und gefährdet somit die Versorgungssicherheit sowie die wirtschaftliche Stabilität in ländlichen Regionen.
Frank Gemmer, Hauptgeschäftsführer des IVA, erklärte: „Die Schilf-Glasflügelzikade bringt neue Herausforderungen für unsere Landwirtschaft mit sich. Es ist dringend notwendig, jetzt wirksame Lösungen zu entwickeln, bevor ganze Ernten verloren gehen. Ein zentrales Hindernis bleibt dabei die lange Dauer der Zulassungsverfahren für innovative Pflanzenschutzmittel in Deutschland. Insbesondere müssen die EPPO-Richtlinien (Versuchsvorschriften) für betroffene Kulturen schnellstmöglich veröffentlicht werden, damit Antragsteller zeitnah notwendige Zulassungsversuche durchführen können.“
Der IVA würdigt das Engagement von Bundesminister Alois Rainer und seinem Ministerium, welche bereits wichtige Maßnahmen wie Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln ermöglicht haben – ein entscheidender Schritt zur Bewältigung der Herausforderungen im Jahr 2025. Dennoch nimmt die Bedrohung weiter zu: Fast täglich werden neue Nachweise des Schädlings bei weiteren Kulturpflanzen gemeldet. Ohne effektive Bekämpfungsstrategien – auch bei Wirtspflanzen wie Wintergetreide – drohen mittelfristig Totalausfälle ganzer Anbauflächen. Minister Rainer hat zugesichert, auch 2026 Notfallzulassungen umfassend zu unterstützen; eine frühzeitige Bekanntgabe genehmigter Flächen ist dabei essenziell zur Sicherstellung einer stabilen Warenversorgung.
Der IVA unterstützt ausdrücklich den Einsatz hochwirksamer Beizmittel: Nur durch deren Anwendung sowohl bei den betroffenen Kulturen als auch bei Wirtspflanzen kann eine nachhaltige Kontrolle der Schilf-Glasflügelzikade erreicht werden. Dieses Vorgehen ist entscheidend, um Infektionsketten zu unterbrechen und den Krankheitsdruck nachhaltig zu reduzieren – ohne diese Instrumente wird eine langfristige Bekämpfung unmöglich bleiben.
Neben dem Schutz der Versorgungssicherheit steht auch die wirtschaftliche Stärke ländlicher Gebiete auf dem Spiel: Zuckerraffinerien, Kartoffelverarbeitung sowie Gemüseanbau bilden tragende Säulen regionaler Wertschöpfungsketten; ihr Wegfall hätte gravierende Folgen für Arbeitsplätze und Standortqualität.
„Die bisher ergriffenen Maßnahmen sind zwar wichtig“, so Gemmer abschließend „doch sie reichen nicht aus! Wir benötigen entschlossenes Handeln zum Schutz unserer Landwirtschaft und ländlichen Räume. Der heutige Austausch im BMLEH war ein bedeutender Schritt – nun gilt es gemeinsam weitere konsequente Schritte umzusetzen.“
Der Industrieverband Agrar e.V., kurz IVA genannt, vertritt in Deutschland Hersteller von Betriebsmitteln zur Förderung eines nachhaltigen Pflanzenbaus. Die 47 Mitgliedsfirmen engagieren sich in Bereichen wie Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung sowie Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung und bieten innovative Lösungen sowohl für moderne Landwirtschaft als auch professionellen Gartenbau sowie verantwortungsbewusste Privatanwender an.
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