Von Bienen, die eDNA sammeln, über spezialisierte Artenspürhunde und Geo-KI bis hin zu Drohnen und blau-grüner Infrastruktur: Der aktuelle Urban-Insight-Bericht von Sweco stellt praxisnahe und skalierbare Ansätze vor, mit denen Projektentwickler*innen Biodiversität gezielt in Infrastrukturprojekte integrieren können. Anhand vielfältiger Beispiele zeigt Sweco auf, wie technologische Innovationen sowie durchdachte Planung und Gestaltung dazu beitragen, die biologische Vielfalt in urbanen Räumen wiederherzustellen.
Europa steht bis zum Jahr 2040 vor einer umfassenden Erneuerung seiner Infrastruktur – ein Vorhaben mit geschätzten Kosten von rund 9 Billionen Euro (basierend auf Daten der Weltbank*). Angesichts dessen ist es entscheidend, dass neue Energie-, Verkehrs-, Wasser- und Bauprojekte aktiv den Schutz der Natur berücksichtigen.
Swecos Fachleute betonen im Bericht, dass die globalen Biodiversitätsziele für 2030** sofortiges Handeln erfordern. Finanzielle Vorgaben sowie gesetzliche Rahmenbedingungen zwingen Entwickler zunehmend dazu, ökologische Aspekte integrativ umzusetzen.
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„Traditionelle Infrastruktur wurde meist nur unter dem Gesichtspunkt von Funktionalität und Effizienz geplant. Heute muss moderne Infrastruktur jedoch auch Ökosysteme miteinander verbinden“, erklärt Piia Pessala, Executive Director Biodiversität bei Sweco und Mitautorin des Berichts. „Die notwendigen Werkzeuge sind vorhanden – nun gilt es vom Wissen zur Umsetzung zu gelangen und sicherzustellen, dass Biodiversität ein fester Bestandteil des europäischen Infrastrukturausbaus wird.“
Biodiversität als integraler Bestandteil von Infrastrukturprojekten
Anhand aktueller Projekte aus den Bereichen Energieversorgung, Verkehrsinfrastruktur sowie Industrie- und Gebäudebau verdeutlicht der Bericht Wege auf, wie Bauunternehmen sowie Immobilienentwickler*innen gemeinsam mit ihren Auftraggebern biologische Vielfalt effektiv fördern können:
- Artenspürhund für Haselmäuse (Deutschland): Speziell trainierte Hunde helfen dabei während des Windkraftanlagenbaus Nester geschützter Arten wie Haselmäusen oder Eidechsen aufzuspüren – um Schäden an diesen Lebensräumen zu vermeiden.
- Bienen als eDNA-Sammler (Finnland): Bienen sammeln Pollen zur Analyse genetischer Spuren (eDNA), wodurch die Pflanzenvielfalt überwacht wird; dies unterstützt beispielsweise den Bau bienenfreundlicher Straßenbahnen.
- GeoAI zur Moorerfassung (Schweden): Maschinelles Lernen wird eingesetzt um alkalische Moore präzise zu kartieren; daraus entsteht eine Geodatenbank zur Priorisierung naturschutzfachlicher Maßnahmen.
- Drohnenkartierung (Niederlande): Drohnen erfassen Stromnetztrassen digitalisieren Vogelnester ohne Störung der Tiere liefern sie wertvolle ökologische Daten für Planungen.
- Regenpark als blau-grüne Lösung (Litauen): Innovative grün-blaue Infrastrukturen managen Regenwasser effizient während sie gleichzeitig öffentliche Räume schaffen welche auch biodiversitätsfördernd wirken.
- Biodiversitäts-Fußabdruck im Bauwesen (Dänemark): Ein Pilotprojekt integriert Auswirkungen auf die biologische Vielfalt erstmals gleichwertig neben CO2-Bilanzen in Planungsprozesse von Bauvorhaben ein.
Anhand dieser Erfahrungen präsentiert Sweco zudem neun konkrete Handlungsempfehlungen inklusive Gestaltungsprinzipien für Projektverantwortliche – damit Biodiversität systematisch in Entscheidungsprozesse eingebunden werden kann.
Naturbasierte Planung sichert zukunftsfähige Infrastrukturentwicklung
Der Bericht zeigt eindrucksvoll: Wird ökologisches Know-how frühzeitig eingebracht kombiniert mit interdisziplinärer Zusammenarbeit sowie naturorientiertem Design so entsteht aus Bewusstsein eine koordinierte Strategie zum Schutz der biologischen Vielfalt bereits ab Projektstart.
Zukünftige Entwicklungsprojekte müssen deutlich schneller handeln indem sie Strategien entwickeln Budgets bereitstellen sowie Planungsrahmen an internationale Ziele zum Erhalt der Biodiversität anpassen. Nur durch ganzheitliches Verständnis natürlicher Systeme verbunden mit einer Planung sowohl für Ökosysteme als auch Menschen kann Europas infrastrukturelle Entwicklung nicht nur Umweltbelastungen reduzieren sondern selbst Motor nachhaltiger Renaturierung Innovationen langfristiger Wertschöpfung werden.
* Die Investitionsschätzung basiert auf dem Global Infrastructure Outlook 2025–2040; Umrechnung USD-EUR erfolgte durch Sweco. Quelle: https://outlook.gihub.org/
** Das Globale Rahmenwerk für Biodiversität hat sich das Ziel gesetzt bis 2030 den Verlust biologischer Vielfalt zu stoppen bzw. umzukehren u.a. durch Schutz bzw Wiederherstellung jeweils mindestens 30 % terrestrischer & aquatischer Flächen Bei COP16 vereinbarte Finanzierungshilfen sollen jährlich mindestens 200 Mrd USD erreichen – ein wichtiger Fortschritt beim globalen Naturschutz .
Sweco im Überblick
Sweco gestaltet gemeinsam mit über 23 000 Architekt*innen Ingenieur*innen & Expert*innen nachhaltige Städte & Gemeinden der Zukunft Dabei stehen grüner Wandel Digitalisierung & gesellschaftliche Resilienz im Fokus Als führender europäischer Anbieter architektonischer & ingenieurtechnischer Dienstleistungen erzielte das Unternehmen einen Umsatz von ca 2 7 Mrd EUR im Jahr 2024 Die Aktie ist an Nasdaq Stockholm gelistet .
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