Bilanz-Interview 2025 mit Christian Zeigermann, Geschäftsführer der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und einer angespannten Bauwirtschaft präsentierte die GWW im Jahr 2025 erneut eindrucksvolle Projekte wie das innovative Sonnenhaus mit alternativer Energieversorgung sowie das moderne Luther-Karree-Gebäudetrio in Wernigerode. Wie bewerten Sie diese Erfolge?
Zeigermann: Im Jahr 2025 konnten wir als GWW nach zwei Jahrzehnten erstmals wieder Neubauprojekte realisieren – dazu zählen das Luther-Karree und unser Sonnenhaus.
Unser Ziel war es, den Stadtteil rund um die neue August-Hermann-Francke-Grundschule in der Lutherstraße neu zu beleben. Symbolisch steht dafür, dass der Blick auf die Kirche nun frei ist – eine Perspektive, die durch den alten DDR-Schulbau über drei Jahrzehnte verstellt war. Wir schaffen hier lebendige Wohnräume für Familien, Singles und Senioren sowie innovative Wohnformen wie Wohngemeinschaften für ältere Menschen – alles auf hohem Qualitätsniveau.
Zuerst entstand der moderne Neubau der Grundschule, gefolgt von einem neuen Sportplatz. Mitte des Jahres eröffneten wir dann das Neubautrio Luther-Karree mit insgesamt 38 Wohnungen für etwa 90 Bewohnerinnen und Bewohnern. Dieses Projekt wurde zusammen mit neuer Infrastruktur umgesetzt und erforderte Investitionen von rund 30 Millionen Euro. Ein besonderes Highlight ist unser energetisches Konzept: Da ein Anschluss an Fernwärme nicht möglich war, entwickelten wir gemeinsam mit den Stadtwerken ein Nahwärmenetz ausgehend von der Francke-Schule zur Versorgung unserer Gebäude – zudem sind noch Kapazitäten für weitere Anschlüsse vorhanden.
Die Ausstattung entspricht modernsten Standards: Aufzüge, barrierefreie Zugänge ohne Schwellen, Tiefgaragenplätze sowie Photovoltaikanlagen auf dem Dach liefern unter anderem Strom für den Aufzugbetrieb.
Mit diesen Maßnahmen bringen wir frischen Wind in den Stadtteil Hasserode. Auch im Gewerbebereich haben wir Akzente gesetzt: Drei hochmoderne Gewerbeeinheiten auf insgesamt 425 Quadratmetern wurden geschaffen; zwei davon sind bereits vermietet. Der Mix aus Bildungseinrichtungen, Sportanlagen, Wohnen und Gewerbe wird Hasserode nachhaltig beleben.
Bei unseren Wohnangeboten achten wir stets darauf zuzuhören und uns an den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger zu orientieren. Mit unseren Neubauten erweitern wir als kommunales Unternehmen unser Portfolio gezielt um neue Zielgruppen anzusprechen – so gewinnen wir Vertrauen zurück ins kommunale Wohnen.
Einen weiteren Meilenstein setzte die GWW im Bereich Energieeffizienz durch die Eröffnung des viel beachteten Sonnenhauses im Jahr 2025.
Zeigermann: Das Sonnenhaus ist tatsächlich ein ganz besonderes Vorhaben gewesen. Die Planungen laufen bereits seit dem Jahr 2017; damals entschied sich unser Aufsichtsrat bewusst dafür solche zukunftsweisenden Projekte voranzutreiben – auch um wertvolle Erfahrungen zu sammeln and weiterzugeben.
Zentrale Herausforderung war es dabei dieses energiealternative Konzept sowohl technisch machbar als auch wirtschaftlich tragfähig umzusetzen – was uns gelungen ist! Die Eröffnung fiel genau in eine Zeit intensiver Diskussionen über Preisstabilität bei Strom- & Wärmekosten; somit kam dieses Projekt zur richtigen Stunde.
Die Bewohner genießen eine weitgehende Unabhängigkeit vom Energiemarkt dank kostenloser Solarenergie.
Wer tagsüber energieintensive Tätigkeiten erledigt profitiert direkt vom kostenlosen Sonnenschein.
Natürlich erfordert dieses System mehr Erklärung & Eingewöhnung als herkömmliche Energienutzung – dennoch sind bereits elf von fünfzehn Wohnungen vermietet; Nachfrage bleibt hoch.
Wir sind stolz darauf ein architektonisch außergewöhnliches Haus realisiert zu haben: Ohne rechte Winkel folgt es strikt dem Lauf der Sonne was viele spezielle Lösungen nötig machte.
Mein Dank gilt allen Beteiligten bis hin zu Genehmigungsbehörden!
Dank dieser Neubauten hat sich unsere Wohnungsgesellschaft weiter vergrößert: Aktuell verwalten wir rund 3 020 Wohnungen – damit sind wir größter Anbieter in Wernigerode bei gleichzeitig sehr niedrigem Leerstand; dies zählt uns unter Sachsens Top-Ten-Wohnungsunternehmen!
Können Sie erläutern wie sich Ihr Angebotsspektrum trotz sozialer Verantwortung weiterentwickelt hat?
Ziegerman:
Obwohl unsere Schwerpunkte beim Neubaubereich liegen vergessen wir natürlich nicht unseren Bestand.
Hier setzen wir weiterhin stark auf energetische Sanierungen.
So konnten wir beispielsweise Ende letzten Jahres umfangreiche Modernisierungen an Häusern Elise-Crola-Straße abschließen.
Für kommende Jahre stehen weitere Abschnitte bereit,&nbps;o dass man schon bald von modernen Fassaden entlang wichtiger Zufahrtsstraßen profitieren kann.
Ein weiterer Fokus liegt darin jede leerstehende Wohnung umfassend instandzusetzen sobald sie frei wird:&nbps;eine Art „Neubaugefühl“ entsteht so auch innerhalb unseres Bestands.
Diese Maßnahmen finden stadtweit statt,&nbps;nicht nur in Plattenbausiedlungen sondern ebenso in klassischen Siedlungsgebieten.
Durch langfristige Verträge sichern nun Preise stabil ab.
Seit Beginn dieser Strategie entstanden bereits ca.&nsbp400 top-moderne Wohnungen,
und jährlich kommen weitere hinzu (72 allein letztes Jahr).
Viele davon werden unmittelbar wieder bezogen,
ergänzt durch kleinere Teilsanierungen.
Wir möchten sicherstellen,
dass alle Mieter*innen Anspruch auf zeitgemäßes Wohnen erfüllen können.
An welchen Schwerpunkten arbeitet Ihre Gesellschaft aktuell? Und welche Vorteile ergeben sich daraus konkret für Ihre Mieter*innen?
Ziegerman:
Unsere Hauptprioritäten bleiben energetische Sanierung bestehender Bauten,
Anbringung moderner Aufzüge
und attraktive Gestaltung freier Flächen außerhalb des Gebäudes.
Diese Bereiche bringen spürbare Verbesserungen:
Energieeffiziente Gebäude helfen Mietparteien Kosten einzusparen
und sorgen gleichzeitig für stabile Nebenkosten –
was gerade angesichts steigender Marktpreise für Strom & Wärme immer wichtiger wird.
Gemeinsam mit lokalen Stadtwerken planen & errichten
wir zusätzliche Photovoltaik-Anlagen zur weiteren Entlastung.
Aufzüge ermöglichen insbesondere älteren Menschen längeres selbstständiges Leben zuhause –
das reduziert Pflegekosten erheblich.
Zudem intensivieren wir Kooperationen z.B.mit Pflegediensten oder Notrufsystem-Anbietern (DRK),
um pflegebedürftige Mieter bestmöglich unterstützen zu können.
Unsere Quartiers-Hausmeister fungieren dabei als wichtige Ansprechpartner vor Ort:
Sie sichern schnelle Reaktionszeiten &
helfen Probleme direkt vor Ort lösen –
ihr Team wächst stetig fachlich qualifiziert nach!
Schließlich legen wir großen Wert darauf Freiflächen ökologisch nachhaltig anzulegen:
Grünflächen mildern Klimafolgen ab &
schaffen familienfreundliche Lebensräume zum Spielen &
Erholen direkt ums Haus herum –
eine Qualitätserhöhung gegenüber älteren Gebäuden ohne Grünanlagen!
Dieses Engagement zeigt sich exemplarisch am Klimagarten Walter-Grosse-Ring
– dort erleben Besucher hautnah diese positive Wirkung
Im kommenden Jahr starten wir deshalb großflächige Freiraumgestaltung Ernst-Pörner-Straße:
Mit Regenwasserrückhaltebecken für Pflanzenbewässerung,
Schatten spendenden Bäumen,
Spielplätzen für Kinder
und Boccia-Flächen für Ältere –
ein attraktives neues Lebensquartier entsteht hier!
Regelmäßige Umfragen bestätigen zudem hohen Wunsch nach schönen Innenhöfen –
dem wollen/wollen gerne entsprechen!
Kunst am Bau erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Ihren Fassadenprojekten — wie geht es damit weiter?
Ziegerman:
Das Thema Kunst am Bau setzenjährlich fort weil sie Identität schafft:
Energetische Sanierung macht Häuser zwar modern aber oft wenig emotional erfahrbar,
Kunst dagegen erzeugt Blickpunkte
& stärkt Zugehörigkeitsgefühl
Beispielsweise arbeiteten Streetart-Künstler Alessio B., unterstützt durch Schülerworkshops,
im vergangenen Jahr an Fassaden Burgbreite/Stadtfeld –
für junge Leute eine einzigartige Erfahrung!
Auch kommendes Jahr kehrt Alessio zurück,
zusammen mit zwei weiteren europäischen Streetart-Größen –
geplant ist außerdem großes Event inkl Musik u Kunst,
das noch mehr Mieter*innen aktiv involvieren soll –
solche Aktionen fördern Gemeinschaftssinn & Aufmerksamkeit für Plattenbauviertel –
unsere Intention dahinter!
Sind für nächstes jahr schon große Projekte geplant?
Ziegerman:
Ja vieles bewegt sich:
Zum Beispiel planen Wir einen einzigartigen Reha-Zentrum Standort alte Kinderklinik speziell für pflegende Angehörige –
Projekt befindet sich kurz vor Abschluss aller Details,
Stadtrat + Aufsichtsrat müssen zustimmen;
Fertigstellung bis Mitte མ angestrebt.
Außerdem warten spektakuläre Neubauten basierend Europan-Living Cities Nachwuchsarchitekten Wettbewerb:
8 ha Areal Gießerweg/Veckenstedter Weg komplett geplant + genehmigt –
Baubeginn möglich sobald Markt-/Zinslage passt.
Für Marstall fanden Wir Zwischenlösung:
Veranstaltungen dort künftig wieder möglich;
Ziel Denkmalensemble erhalten + Nutzung neu definieren (Hotel denkbar);
Großinvestor gesucht.
Öffentlicher Parkplatz neben Marstall wurde geöffnet-
Entlastet Innenstadtparkplätze +
Unterstützt Unterhalt Marstall finanziell.
Blicken Sie voraus ins neue Geschäftsjahr? Welche Gedanken begleiten Sie persönlich sowie Ihr Team beim Start ins Jahr བ ?
Z eigerm a n n :
Die Welt verändert Sich rasant , ebenso Unsere Branche .
Ich bin überzeugt :
Wohnraum muss heute Für Alle Ein sicherer Hafen sein ,
unabhängig Von äußeren Umständen .
Dies stellt Uns Als Wohnungsunternehmen Vor Große Herausforder ungen .
Verlässlichkeit , kundenorientierter Service Und erschwing licher Wohnraum Werden Immer entscheid ender .
Kommunale Unternehmen bilden Das Fundament Der Gesellschaft ;
auf Uns Will Man Sich Verlassen Können .
Das bedeutet jedoch Hohe Flexibilität ,
denn Gesetze Und politische Rahmenbedingungen ändern Sich Ständig ;
in Ostdeutschland Kommt Hinzu :
Demografischer Wandel Mit Bevölkerungs schrumpfung Bei Wenigen Fördermitteln .
Dies erfordert Kraft Anstrengungen Von Allen Beteilig ten .
In diesem Sinne danke Ich Allen Unser en Miet erinnen Und Miet ern Für Ihr Vertrauen ,
Geduld Während Baustellen Phasen Trotz Lärm
Und Anerkennung Unser Arbeit .
Zum Abschluss : Wem gilt Ihr Dank zum Ende Des Jahres ?
Z eigerm a n n :& nbsp ;
Selbstverständlich zunächst unserem gesamten Mitarbeiterteam !
Von Hausmeistern Über Regiebetrieb Bis Vermiet ungsteam Sind Alle Aushängeschilder Der GWW Für Unsere Kundschaft Und maßgeb lich Am Erfolg beteiligt .
Ich schätze Ihren Einsatz Sehr !
Darüber hinaus bedanke Ich Mich Bei Partnern , Behörden , Plan ern , Architek ten Und Energieberatern ,
die stets zuverlässig Arbeiten And Immer Up-To-Date Sind .
Nicht Zu Vergessen Ist Die Unterstützung Durch Die Stadt Werniger ode Mit Oberbürger meister ;
Von Hier Erhalten Wir Viel Motivation !
Ebenso Danke Ich Dem Aufsicht srat F ür Seine Weitsichtliche Begleitung Bei Unternehmens strategischen Entscheidungen .
Kurzportrait GWW WERNIGERODE mbH
Als Tochtergesellschaft Der Stadtverwaltung betreut Die Gebäude-und Wohnung sbau gesellschaft Mehr Als Dreita usend Wo hnungen In Verschieden en Quartiere Nder Harzstadt . Dazu Gehören Altstadt Burgbreite Stad tfeld Harzb lick Benzinger ode u.a.. Rund Sie ben Tausend Einwohner Leben In Den Objek ten Der Gesellschaft . Neben Den Wohnungen Werden Auch Gewerbeflä chen Verwaltet Darunter Café Kino Volkslichtspiele Historischer Mar stall Kreativlofts Mit Co-working Arbeitsplätzen . Zudem Ist Die Gesellschaft Bauträger Neuer Schul gebäude Sowie Des Innovativen Komplett Solar versorg ten Sonnen haus Es erhielt Bereits Auszeichnungen Wie Deutschen Nachhaltigkeits preis Für Moderne Klimagärten .
www.gww-wr.de