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Freie Werkstätten unter Kostendruck: Hälfte scheitert an moderner Fahrassistenztechnik

by Roland Berger
Dezember 11, 2025
in 40
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Der globale Markt für Fahrzeugreparaturen und Wartung steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Während der Verkauf von Neuwagen in vielen Ländern stagniert, steigt das Durchschnittsalter der Fahrzeuge kontinuierlich an. Dies führt zu einer wachsenden Nachfrage nach Reparatur- und Serviceleistungen – allerdings unter völlig neuen Bedingungen. Die aktuelle Untersuchung „Automotive Aftermarket Pulse 2025“ von Roland Berger, bei der 600 Werkstätten sowie 6.000 Autobesitzer aus 13 bedeutenden Automobilmärkten befragt wurden, verdeutlicht diese Entwicklung.

Preisbewusstsein beeinflusst die Wahl der Ersatzteile

Laut Studie verlagert sich die Präferenz vieler Verbraucher deutlich hin zu kostengünstigeren Ersatzteilen unabhängiger Anbieter: Bereits 57 % entscheiden sich für solche Alternativen statt Originalteile – ein Zuwachs von 14 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in ländlichen Regionen sowie bei Besitzern preiswerter Fahrzeuge. Maximilian Wegner, Principal bei Roland Berger, erklärt: „Im Jahr 2025 zeigt sich eine verstärkte Sensibilität gegenüber Preisen; steigende Reparaturkosten führen dazu, dass günstigere Teile bevorzugt werden.“ Gleichzeitig sanken die realen Ausgaben für Wartung und Reparaturen in den meisten untersuchten Märkten – einzig in den USA und Mexiko stiegen sie nominal an, was jedoch auf Inflation zurückzuführen ist und nicht auf eine höhere Konsumnachfrage.

Technologische Herausforderungen durch moderne Fahrassistenzsysteme

Ein zentrales Problemfeld stellt laut Studie die Kompetenzlücke im Umgang mit modernen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) dar: Fast die Hälfte aller befragten Werkstätten musste ADAS-bezogene Aufträge ablehnen, da es ihnen an entsprechender Ausrüstung oder Know-how mangelt. Als Hauptursache geben über die Hälfte fehlende Kalibrierungsgeräte an. Wegner betont: „Die hohen Investitionskosten schrecken viele freie Werkstätten ab; dadurch verlieren sie Umsatzpotenziale zugunsten herstellergebundener Betriebe.“

Bequemlichkeit als entscheidendes Wettbewerbskriterium

Einen überraschenden Befund liefert die Untersuchung hinsichtlich neuer Serviceangebote: Unabhängige Werkstätten setzen verstärkt auf Komfortdienste wie Fahrzeugabholung und -rückgabe als Differenzierungsmerkmal gegenüber Wettbewerbern. Insbesondere in städtischen Gebieten gewinnen solche Services stark an Bedeutung – auch um neue Kundensegmente wie Flottenbetreiber anzusprechen. Laut Wegner sind diese Angebote bereits besonders in Europa und dem Nahen Osten etabliert; währenddessen holen amerikanische Märkte schnell auf. In China zeigen Kunden zudem großes Interesse an innovativen Konzepten wie mobilen Werkstattservices (26 % Zustimmung).

Zunahme des Online-Handels vor allem im B2B-Bereich

Während Privatkunden zunehmend vom Online-Kauf Abstand nehmen – ein Viertel hat keine erneute Bestellung geplant –, erlebt der digitale Handel zwischen Unternehmen einen deutlichen Aufschwung: In Ländern wie den USA, Deutschland oder Großbritannien beziehen mehr als vier Fünftel der Werkstätten mittlerweile einen erheblichen Anteil ihrer Ersatzteile online (>20 %) mit weiter steigender Tendenz innerhalb der nächsten Jahre.

Datenbasis zur Studie

Die Analyse „Automotive Aftermarket Pulse 2025“ basiert auf umfassenden Befragungen von insgesamt 600 Kfz-Werkstätten sowie rund 6 000 privaten Fahrzeughaltern aus dreizehn Schlüsselmärkten weltweit – darunter Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien Italien Kanada Mexiko Niederlande Spanien Türkei sowie USA.

Pressekontakt:

Nico A. Jaenecke
Expert Corporate Communications & PR
Tel.: +49 160 744-4229
E-Mail: nico.jaenecke@rolandberger.com
www.rolandberger.com

Tags: AutoAuto / VerkehrAutomotive AftermarketAutowerkstattDienstleistungFahrzeugreparaturStudieUnternehmensberatungVerbraucherWirtschaft
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