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Fortschritte bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen bleiben weiterhin aus

by Pharma Deutschland e.V.
Dezember 8, 2025
in 40
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Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen schreitet nur schleppend voran. Über vier Jahre nach der Einführung von Gesundheits-Apps auf Rezept (DiGAs), fast zwei Jahre nach der verpflichtenden Nutzung des elektronischen Rezepts und rund zehn Wochen seit dem Start der obligatorischen Verwendung der elektronischen Patientenakte (ePA) durch Leistungserbringer, bleiben die Nutzerzahlen dieser digitalen Angebote deutlich hinter ihrem Bekanntheitsgrad zurück. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Civey im Auftrag von Pharma Deutschland.

Das elektronische Rezept ist mit einer Bekanntheit von 86,9 Prozent die am weitesten verbreitete digitale Anwendung im Gesundheitssektor und wird von knapp 60 Prozent genutzt. Dennoch stieg die Zahl der Anwender in den letzten sechs Monaten nur geringfügig – von 55,7 auf aktuell 59,3 Prozent (Stand: 04.12.2025). Die ePA konnte ihre Nutzerbasis deutlicher ausbauen: Während Anfang Juni lediglich 12,1 Prozent angaben, sie zu verwenden, sind es Anfang Dezember bereits 20,3 Prozent. Im Gegensatz dazu sind DiGAs weniger bekannt – nur etwa ein Drittel (27 %) kennt diese Apps –, und lediglich 5,4 Prozent nutzen sie tatsächlich.

Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin bei Pharma Deutschland, bewertet den Anstieg bei den Nutzerzahlen zwar als positiven Trend sieht jedoch insgesamt noch erheblichen Nachholbedarf bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens: „Es ist erfreulich zu sehen, dass mehr Menschen die ePA nutzen; dennoch sind wir mit knapp 20 Prozent Nutzern weit vom Ziel entfernt. Unsere Umfragen verdeutlichen insgesamt eine langsame Entwicklung in diesem Bereich.“ Sie begrüßt daher ausdrücklich die neue Kampagne des Bundesgesundheitsministeriums zur Förderung der ePA-Nutzung und weist darauf hin: „Unsere Daten zeigen erhebliche Unterschiede in Nutzungshäufigkeit je nach Bevölkerungsgruppe sowie regionalen Unterschieden zwischen Bundesländern – hier bedarf es mehr als nur zentraler Maßnahmen.“

Mit fortschreitender Digitalisierung entstehen durch flächendeckende Nutzung digitaler Angebote wie der ePA wertvolle versorgungsnahe Daten. Pharma Deutschland sieht darin große Chancen für Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich sowie für Pharmakovigilanzmaßnahmen: „Die regelmäßige Anwendung digitaler Gesundheitstechnologien stärkt nicht nur die Versorgungssituation sondern bietet mittelfristig auch bedeutende Impulse für medizinische Forschung“, betont Brakmann weiter. Deshalb sei es essenziell jetzt konsequent daran zu arbeiten,“die Lücke zwischen Bekanntheit und tatsächlichem Nutzen zu schließen“ um digitale Anwendungen fest im Alltag aller Versicherten zu verankern.

Weitere Ergebnisse aus der Umfrage (Stand: 04.12.2025):

  • Personen zwischen 30 und 39 Jahren führen beim E-Rezept-Einsatz; jüngere Erwachsene (18–29 Jahre) hinken deutlich hinterher – hier besteht eine Differenz in Höhe von fast vierzig Prozentpunkten.
  • Sachsen-Anhalt zeigt eine signifikant höhere E-Rezept-Nutzung als Baden-Württemberg was regionale Unterschiede bei digitalen Angeboten offenbart.
  • Frauen bevorzugen stärker das E-Rezept, während Männer häufiger auf die elektronische Patientenakte zurückgreifen – ein geschlechtsspezifisches Nutzungsverhalten zeichnet sich ab.
  • Kinder im Haushalt beeinflussen kaum das Verhalten beim E-Rezept; Haushalte mit Kindern verwenden jedoch fast doppelt so häufig rezeptpflichtige Gesundheits-Apps wie kinderlose Haushalte.

_______________

Civey führt seit Januar 2025 im Auftrag von Pharma Deutschland ein kontinuierliches Live-Monitoring zur individuellen medizinischen Versorgungslage sowie pharmazeutischer Themen durch.
Für repräsentative Ergebnisse werden jeweils rund 5 000 Befragte berücksichtigt.
Die Auswertung erfolgt differenziert nach sechs Landesverbänden innerhalb Deutschlands.
Regionale Resultate basieren auf Small-Area-Methoden mittels Echtzeit-Modellen zur statistisch fundierten Analyse kleiner Gebiete.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite.

Pharma Deutschland e.V., Deutschlands größter Branchenverband für pharmazeutische Unternehmen mit ca. 400 Mitgliedsfirmen beschäftigt etwa 80 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Diese Firmen sichern maßgeblich die Arzneimittelversorgung hierzulande:
Sie stellen nahezu achtzig Prozent aller rezeptfreien Medikamente sowie zwei Drittel aller verschreibungspflichtigen Arzneimittel bereit,
zusätzlich zahlreiche stoffliche sowie dentale Medizinprodukte für Patientinnen und Patienten.
Mehr Details unter www.pharmadeutschland.de .

Pressekontakt:

Ihre Ansprechpartnerin bzw. Ihr Ansprechpartner bei Pharma Deutschland:

Hannes Hönemann
Leiter Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 171 5618203
E-Mail: hoenemann@pharmadeutschland.de

Anna Frederike Gutzeit
CvD Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 170 4548014
E-Mail: gutzeit@pharmadeutschland.de

Büro Berlin:
Pharma Deutschland e.V., Friedrichstraße 134,
10117 Berlin

Büro Bonn:
Pharma Deutschland e.V., Ubierstraße 71–73,
53173 Bonn

Büro Brüssel:
Pharma Deutschland e.V., Rue Marie de Bourgogne 58,
1000 Brüssel

www.pharmadeutschland.de
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/pharmadeutschland/

Tags: ArzneimittelDigitalisierungGesundheit / MedizinGesundheitspolitikGovernancePolitikUmfrageVerbändeWirtschaft
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