- Atradius-Umfrage: Ein Viertel der Unternehmen erwartet wirtschaftliche Rückschläge
- Zwei Drittel der Befragten prognostizieren steigende Insolvenzen im Inland
- Wenig Interesse an Produktionsverlagerungen ins Ausland, keine Pläne für Stellenabbau
- Geringes Vertrauen in die wirtschaftlichen Maßnahmen der Bundesregierung
- Die Mehrheit spricht sich gegen eine Rente mit 70 aus
Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist angespannt: Rund 25 Prozent erwarten, dass sich die wirtschaftliche Lage im kommenden Jahr verschlechtern wird. Fast die Hälfte glaubt zudem, dass es zu keiner nennenswerten Veränderung kommen wird. Diese Ergebnisse stammen aus einer Umfrage des internationalen Kreditversicherers Atradius, an der über 470 Firmen teilnahmen. Frank Liebold, Country Director Deutschland bei Atradius, betont: „Die Politik muss dringend handeln, um ein viertes Jahr in Folge ohne Wachstum zu vermeiden.“
Diese Einschätzung findet Bestätigung in den Umfrageergebnissen. So gaben 73,1 Prozent der Befragten an, dass eine Reduzierung von Bürokratie notwendig sei, um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder anzukurbeln. Zudem fordern 69,7 Prozent niedrigere Energiekosten und fast die Hälfte (48,3 Prozent) wünscht sich Steuererleichterungen. Politische Stabilität wird von 46,2 Prozent als wichtig erachtet. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung wären laut Unternehmensvertretern geringere Sozialabgaben sowie verstärkte öffentliche Investitionen und Initiativen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. „Die Ursachen für die Schwäche Deutschlands sind bekannt; was fehlt ist das Handeln“, so Liebold weiter.
Der Rückgang in der Wirtschaft zeigt sich auch durch einen Anstieg bei Insolvenzen: Über zwei Drittel (67,2 Prozent) rechnen damit im Jahr 2026 mit mehr Unternehmenspleiten als zuvor; nur ein kleiner Teil (2,7 Prozent) sieht einen Rückgang voraus. In ihren jeweiligen Branchen schätzen etwa ein Drittel das Insolvenzrisiko als hoch ein; rund die Hälfte sieht es unverändert und knapp zwanzig Prozent erwarten ein geringeres Risiko bezüglich Insolvenzen.
Keine massiven Produktionsverlagerungen ins Ausland geplant
Trotz dieser Herausforderungen gibt es positive Nachrichten: Etwa 77 procent aller befragten Unternehmen haben nicht vor ihre Produktion ins Ausland zu verlagern – lediglich rund zehn Prozent ziehen dies ernsthaft in Betracht und weitere dreizehn sind unschlüssig darüber. Die Hauptgründe für eine mögliche Verlagerung wären hohe Energiekosten sowie bürokratische Hürden oder auch steuerliche Belastungen.
Auffällig ist außerdem das Verhalten auf dem Arbeitsmarkt: Rund siebtzig Prozentsatz planen keine Entlassungen im nächsten Jahr; nur acht Komma zwei sehen Stellenabbau vor während zwanzig Komma fünf unentschlossen sind oder eventuell Personal abbauen könnten.
Niedriges Vertrauen in Regierungsmaßnahmen
Laut einer weiteren Frage hat sich das Vertrauen in die wirtschaftlichen Entscheidungen der Bundesregierung seit dem Amtsantritt von Kanzler Friedrich Merz verringert – vierzig Komma fünf Prozentsatz stimmen dem zu während nur eine kleine Minderheit angibt mehr Vertrauen gefasst zu haben.
Kritik am höheren Renteneintrittsalter
Anlässlich eines geplanten stabilen Rentenniveaus bis zum Jahre zweitausend-einunddreißig fordert Wirtschaftsministerin Katharina Reiche eine Erhöhung des Rentenalters auf siebziger Jahre – jedoch stößt diese Idee auf Widerstand seitens vieler Unternehmen; fast sechzig Prozent halten diese Maßnahme für wenig sinnvoll.
Lediglich fünfzehn Prozent unterstützen diese Idee aktiv während dreiundzwanzig sagen sie wäre teilweise sinnvoll.
Im Dezember wurde bereits das umstrittene Rentenpaket verabschiedet – doch Kritiker wie Frank Liebold warnen davor , dass dieses Paket nicht alle strukturellen Probleme behebt . Stattdessen schlagen viele Firmen alternative Lösungen vor wie beispielsweise freiwillige Verlängerung der Lebensarbeitszeit oder steuerfreies Zusatzeinkommen durch Aktivrenten.
Eine Erwerbstätigenversicherung inklusive Selbstständiger finden nahezu fünfundvierzig Prozenten gut , während etwa dreißig drei sogar spezielle Regelungen abschaffen möchten .
Für diese Umfrage wurden über vierhundertfünfzig Firmen aus verschiedenen Sektoren befragt , darunter Automobilindustrie , Bauwesen sowie Dienstleistungen etc . Der Umsatz reicht dabei von unter fünf Millionen bis hinüber einer Milliarde Euro ; ebenso variiert Zahl Beschäftigten zwischen weniger hundert bis über eintausendfünfhundert Personen . p >
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