Am letzten Tag des Europäischen Mediengipfels 2025 in Seefeld stand Europa im Mittelpunkt – betrachtet aus verschiedenen Blickwinkeln: vom Europäischen Parlament, aus der Perspektive des Weltraums und durch die Linse der Mythologie. Ziel war es, ein tieferes Verständnis für Europas Identität zu gewinnen.
Der Tag begann mit einem Impulsreferat von Lukas Mandl, Europaabgeordneter der ÖVP. Danach richtete sich der Fokus weit über den Kontinent hinaus: Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, erläuterte Europas Stellung im globalen Wettlauf ins All. Im Anschluss berichtete die belarussische Oppositionsführerin Sviatlana Tsikhanouskaya in einer aktuellen Pressestunde über den Stand ihres Kampfes gegen das Regime in Belarus.
Zum Abschluss des Tages brachten Schriftsteller Michael Köhlmeier und Philosoph Konrad Paul Liessmann eine literarisch-philosophische Reflexion ein. Köhlmeier erzählte den europäischen Mythos „Die Königstochter und der Stier“, welcher Liessmann als Ausgangspunkt diente, um über die heutige europäische Identität nachzudenken – ihre Wurzeln und die Bedeutung historischer Anerkennung. Liessmann betonte dabei: Die Machtübernahme durch Zeus symbolisiere eine von Gewalt geprägte Geburtsstunde Europas. Köhlmeier ergänzte humorvoll: „Die griechische Mythologie ist nichts für schwache Nerven.“ Weiterhin reflektierte Liessmann über den Charakter Europas als stets Zweiter statt Erster in vielen Bereichen – entgegen wohlmeinender Ideologien. In Bezug auf die Suche nach europäischer Identität zog er eine Parallele zu mythologischen Brüdern Europas, welche ihre Schwester suchen müssen und erst zurückkehren sollen, wenn sie sie gefunden haben; dies könne man heute so interpretieren: Die Suche nach einer eindeutigen europäischen Identität bleibt erfolglos. Ein Bruder jedoch konsultiert das Orakel von Delphi und gründet auf dessen Rat hin eine Stadt – was Liessmann als Symbol für das Begründen einer Zukunft deutete.
Europa zwischen Selbstverständnis und globaler Perspektive
Mit dem dritten Tag endete der 17. Europäische Mediengipfel erstmals in Seefeld/Tirol erfolgreich seine Veranstaltungssaison. Initiator Stefan Kröll fasste zusammen: „Rund 20 Diskussionsrunden mit etwa 80 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik sowie Wissenschaft haben diesen Gipfel zu einem einzigartigen Forum gemacht – einer umfassenden Bestandsaufnahme unserer europäischen Wirklichkeit.“
Meret Baumann, Präsidentin des Verbands Auslandspresse unterstrich die Bedeutung solcher Veranstaltungen angesichts autoritärer Systeme außerhalb Europas: „Wir sind uns zwar bewusst darüber hierzulande; doch oft fehlt uns noch genug Weitblick darüber hinaus.“ EU-Parlamentarierin Sophia Kircher hob hervor wie wertvoll direkte Berichte etwa aus Russland oder Ukraine seien zur besseren Einschätzung aktueller Herausforderungen.
Das komplette Programm sowie Aufzeichnungen aller Panels stehen online bereit unter mediengipfel.at.
Zur Geschichte des Europäischen Mediengipfels
Seit seiner Gründung im Jahr 2007 bietet dieser Gipfel einen besonderen Rahmen für Debatten rund um Medienlandschaft, europäische Politik sowie wirtschaftliche wie gesellschaftliche Entwicklungen innerhalb Europas.
Anfangs initiiert von ProMedia Kommunikation unter Schirmherrschaft des österreichischen Außenministeriums wird er maßgeblich gemeinsam mit dem Verband Auslandspresse Wien organisiert; unterstützt durch Region Seefeld sowie Land Tirol inklusive Lebensraum Tirol Gruppe.
Zudem zählen Partner wie Industriellenvereinigung Tirol, Uniqa Versicherungsgesellschaften Österreichs AG (Uniqa), Universität Innsbruck oder Management Center Innsbruck ebenso dazu wie Europäisches Parlament bzw.Wirtschaftskammern Österreich & Tirol sowie Österreichische Medienakademie APA – Austria Presse Agentur Tageszeitung Dolomiten Moser Holding .
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