Der Bitcoin-Kurs ist in der Nacht unter die 90.000-Dollar-Marke gefallen. Damit scheint ein Bärenmarkt fast unvermeidlich. Das ist zumindest das Sentiment, das derzeit am Markt herrscht. Doch laut dem pseudonymen Analysten Gammichan gibt es noch Hoffnung auf eine Erholung für Bitcoin.
Boden in Sicht für Bitcoin?
Gammichan vertritt die Theorie, dass sich der Markt wie im Jahr 2019 verhält. Auch damals entwickelte sich Bitcoin schwach im Vergleich zum amerikanischen S&P 500 Aktienindex, und der Markt wurde hauptsächlich durch Liquidität getrieben. In diesem Fall bedeutet Liquidität die Menge an Kapital, die im Markt für Investitionen verfügbar ist.
Developing a theory that we’re behaving analogous to 2019 currently. This fits in with my thoughts that this run has (so far) not been a broad-based liquidity driven bull run like previous ones. It also fits in with my thoughts that the credit/liquidity cycle has extended and… pic.twitter.com/G1b52GhjFY
— Gammichan (@gammichan) November 17, 2025
Man könnte auch sagen, dass Bitcoin sehr abhängig vom Ausmaß der Kreditschöpfung ist. Das fällt derzeit stark enttäuschend aus, aber laut Gammichan entfaltet sich nun ein hoffnungsvolles Szenario für die digitale Münze.
Ab dem 1. Dezember stoppt die amerikanische Zentralbank mit Quantitative Tightening (QT). Das ist der Prozess, bei dem sie Assets von der Bilanz abfließen lässt, ohne diese durch neue Staatsanleihen oder andere finanzielle Assets zu ersetzen.
Das bedeutet, dass der Markt dieses zusätzliche Angebot auffangen muss, und dass somit ein Stück Kapital nicht in Richtung Bitcoin und andere Investitionen fließen kann. Ab dem 1. Dezember stoppt das, und laut Gammichan könnte das Bitcoin noch retten.
Nicht jeder ist mit Gammichan einverstanden
Allerdings ist nicht jeder mit Gammichan einverstanden. Zumindest nicht, wenn es um die kurze Frist geht. Es ist so, dass die amerikanische Zentralbank ihr QT-Programm, das dazu gedacht war, die Inflation von 2022 zu dämpfen, bereits stetig abgebaut hat.
Derzeit schrumpft die Bilanz der amerikanischen Zentralbank um etwa 5 Milliarden Dollar pro Monat. Das sind nicht die Beträge, die den Unterschied machen. Insofern ist die Chance gering, dass Bitcoin davon kurzfristig wirklich profitieren wird.
Es wird ein kleines bisschen Unterstützung geben, aber es bildet keinen Katalysator für eine neue Belebung des Bullenmarktes. Das scheint derzeit ein etwas zu hoffnungsvoller Gedanke zu sein. Genau diese Reaktion gibt Fejau unten auch auf die Nachricht von Gammichan.
QT ending does hardly a thing. It was only at $5b a month for treasuries for months now already
And the MBS side they’re still unloading duration into the market it’s just instead the proceeds go into bills.
This QT end is much different than 2018 where they went from 100% to…
— fejau (@fejau_inc) November 17, 2025
Es ist jedoch möglich, dass die amerikanische Zentralbank in ein paar Monaten mit dem Aufkauf von Assets beginnt. Das könnte die Sache verändern. Und das kann der Bitcoin-Kurs derzeit sehr gut gebrauchen, denn der hat es mehr als schwer unter der 90.000-Dollar-Marke.
