Eine bemerkenswerte Verschiebung im Besitz von Bitcoin (BTC) sorgt für Nervosität unter Investoren. Neue On-Chain-Daten zeigen, dass Langzeitinhaber den kleinsten Anteil seit Monaten besitzen. Was sagt das über die Markstimmung und die Zukunft des BTC-Kurses aus?
Bitcoin-Kurs unter Druck durch Abwanderung von Langzeitinvestoren
Laut der Analyseplattform Glassnode befinden sich derzeit nur noch 72 Prozent aller Bitcoins in den Händen von Langzeitinvestoren. Das ist der niedrigste Prozentsatz seit acht Monaten.
Diese Gruppe wird als diejenigen definiert, die ihre BTC länger als 155 Tage halten. Der rückläufige Anteil deutet darauf hin, dass gerade diese Investoren in den letzten Wochen verkauft haben. Historisch gesehen geschieht dies häufiger in der Nähe lokaler Kursgipfel, was darauf hindeutet, dass wir kurzfristig möglicherweise in einer Korrekturphase stecken.
Sobald Langzeitinvestoren wieder mit dem Akkumulieren beginnen, könnte dies ein Signal für neues bullisches Momentum sein.
Klassisches Halving-Muster oder neuer Zyklus?
Viele Analysten verweisen auf das bekannte vierjährige Bitcoin-Muster, bei dem ein Kursgipfel normalerweise zwischen 500 und 550 Tagen nach einem Halving auftritt. Das letzte Halving fand im April 2024 statt. Sollte sich das Muster wiederholen, wäre der Höhepunkt in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 zu erwarten.
Tatsächlich erreichte BTC im Oktober 2025 ein Rekordhoch von über 126.000 Dollar. Laut Analytiker Crypto Seth könnte dies bedeuten, dass der Höhepunkt bereits erreicht ist und das klassische Halving-Modell erneut zutreffend ist.
Doch nicht alle Experten sind dieser Meinung.
Raoul Pal: Liquidität ist der wahre Treiber hinter BTC
Der Makro-Investor Raoul Pal argumentiert, dass nicht die Halving-Ereignisse, sondern der globale Geldzyklus für die Richtung des Bitcoin-Kurses entscheidend ist. Seiner Meinung nach bestimmt die Verfügbarkeit von Liquidität, ob die Märkte steigen oder fallen.
Es wird erwartet, dass der Zinssatz in den Vereinigten Staaten bald erneut gesenkt wird. Ein niedrigerer Zinssatz macht Sparen unattraktiver und fördert Investitionen in risikoreichere Vermögenswerte wie Bitcoin. Außerdem beendete die US-Zentralbank am 1. Dezember ihre Politik der quantitativen Straffung. Seit dem 12. Dezember kauft die Federal Reserve monatlich kurzfristige Staatsanleihen im Wert von etwa 40 Milliarden Dollar auf.
Das bedeutet eine direkte Geldspritze in das Finanzsystem. Laut Pal hat diese Entwicklung viel mehr Einfluss auf den Bitcoin-Kurs als die Halving-Ereignisse allein.