Die jüngste Umfrage der Stadtwerke Lübeck Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey offenbart eine gespaltene Haltung der deutschen Bevölkerung gegenüber staatlichen Investitionen in die Klimaneutralität. Rund ein Drittel der Befragten fordert eine Erhöhung dieser Mittel, während fast ebenso viele weniger Ausgaben wünschen. Lediglich etwa 20 Prozent sind mit dem aktuellen Niveau zufrieden.
Diese Meinungsverschiedenheit zeigt sich regional deutlich: In Schleswig-Holstein überwiegt die Unterstützung für mehr staatliches Engagement, wohingegen in den ostdeutschen Bundesländern Skepsis gegenüber zusätzlichen Investitionen vorherrscht. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Energiewende nicht nur technische Herausforderungen birgt, sondern vor allem auch kommunikative und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt werden müssen.
Dr. Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck Gruppe, betont: „Ob bei Energie-, Mobilitäts- oder Wärmewende – kommunale Unternehmen stehen vor komplexen Aufgaben und müssen verschiedene Transformationen gleichzeitig bewältigen.“ Nach seiner Erfahrung hängt der Erfolg maßgeblich davon ab, wie gut alle Beteiligten zusammenarbeiten und wie glaubwürdig sowie verständlich kommuniziert wird, um Akzeptanz für notwendige Veränderungen zu schaffen.
Kommunale Unternehmen als Vermittler
Die Umfrage zeigt zudem deutliche Unterschiede zwischen kommunalen und privatwirtschaftlichen Entscheidungsträgern hinsichtlich ihrer Bereitschaft zu Investitionen: Während über 40 Prozent der kommunalen Akteure mehr staatliche Fördermittel fordern, bevorzugt eine ähnlich große Anzahl von privatwirtschaftlichen Entscheidern geringere Ausgaben.
Laut Dr. Meier treiben kommunale Betriebe aktiv den Wandel im Wärme- und Mobilitätssektor voran – beispielsweise durch Projekte zur Dekarbonisierung von Fernwärme oder gezielte Investitionen in Elektromobilität. Eine finanzielle Unterstützung seitens des Staates sei dabei unerlässlich für das Erreichen nationaler Klimaziele.
Konzentration auf Infrastruktur
Nicht nur ob investiert werden soll ist relevant – auch die Zielbereiche sind klar definiert: Über die Hälfte aller Befragten wünscht sich verstärkte Investitionen im Verkehrssektor; gefolgt von Strom-, Wasser- sowie Fernwärmenetzen – klassische Felder kommunaler Versorger. Angesichts kürzlicher Kürzungen im Klima- und Transformationsfonds gewinnen diese Prioritäten an Bedeutung.
In Schleswig-Holstein bestätigen sich diese Präferenzen besonders stark: Nahverkehr sowie Energieversorgung stehen ganz oben auf der Agenda sowohl bei Bürgern als auch bei lokalen Entscheidungsträgern; letztere setzen zudem einen Fokus auf Forschung & Entwicklung als wichtige Förderbereiche.
Regionale Unterschiede zeigen sich ebenfalls: Im Westen Deutschlands wird ein etwas höherer Wert auf Energie- und Wassernetze gelegt als im Osten des Landes.
Bedeutung lokaler Expertise für politische Entscheidungen
Die gesetzten Ziele erfordern nun konsequente Umsetzungsschritte. Die Umfrage unterstreicht dabei eindrücklich: Technische Lösungen allein reichen nicht aus – gesellschaftliche Akzeptanz gepaart mit transparenter Kommunikation sind essenziell.
Kommunale Unternehmen verfügen über das nötige Fachwissen sowie Nähe zur Bevölkerung und genießen Vertrauen vor Ort.
Sie fungieren somit nicht nur als ausführende Organe sondern ebenso als Vermittler zwischen Politik und Gesellschaft sowie aktive Gestalter des Wandels.
Dr. Jens Meier fasst zusammen: „Der Erfolg der Energiewende basiert auf einem Schulterschluss aller Beteiligten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft & Zivilgesellschaft.
Kommunale Unternehmen müssen systematisch eingebunden werden – sie bilden Brücken zwischen politischen Vorgaben & realen Bedürfnissen.“
Nur durch gemeinsames Lernen aus Erfahrungen können regionale Lösungsansätze entstehen,
die letztendlich zum Gelingen dieses großen Transformationsprozesses führen.“
Methode:
Für diese repräsentative Online-Befragung wurden vom 17.-21.April 2025 insgesamt 10 000 Personen ab 18 Jahren befragt.
Durch Quotierung & Gewichtung entspricht das Ergebnis einem statistischen Fehler von ±2,5 Prozentpunkten beim Gesamtergebnis.
Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.
Sollten Sie Fragen haben oder Interesse an Grafiken bzw. einer Einschätzung durch Dr. Jens Meier bestehen, können Sie gerne Kontakt aufnehmen: p>
Anna-Lena Schildt
Senior Referentin Kommunikation
Stadtwerke Lübeck Gruppe GmbH
E-Mail: anna-lena.schildt@swhl.de a > p >