In Berlin ist die Errichtung eines zentralen Mahnmals geplant, das den polnischen Opfern des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung gewidmet sein wird. An der Stelle der ehemaligen Kroll-Oper soll nach einem architektonisch-künstlerischen Wettbewerb ein dauerhaftes Denkmal entstehen, bei dessen Gestaltung polnische Fachleute maßgeblich beteiligt werden. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass das Projekt eines Deutsch-Polnischen Hauses als Ort für Aufklärung und Begegnung weiterhin verfolgt wird.
Nancy Faeser, Expertin für die Aufarbeitung der NS-Terrorherrschaft:
„Polen spielt eine unverzichtbare Rolle für Deutschland. Kein anderes Land steht uns so nahe und ist so eng mit uns verbunden wie Polen. Die menschlichen Beziehungen sind besonders intensiv. Gleichzeitig trägt Deutschland eine besondere historische Verantwortung gegenüber Polen: Über dieses Land wurde unermessliches Leid gebracht – doch in Deutschland ist dieses Wissen wenig verbreitet. Mit dem Denkmal und dem Deutsch-Polnischen Haus schaffen wir einen würdigen Erinnerungsort für die Millionen polnischer Opfer, stärken das historische Bewusstsein hierzulande und eröffnen einen Raum für Begegnungen sowie Austausch.“
„Damit würdigen wir die einzigartige deutsch-polnische Geschichte ohne anderen von deutscher Besatzung betroffenen Völkern ihr Recht auf Erinnerung oder Aufklärung abzusprechen. Nur durch eine aktive und ehrliche Erinnerungskultur können wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern Europas Zukunft gestalten sowie frühzeitig erkennen und verhindern, wozu Menschen fähig sind.“
„Es liegt an uns allen, aus dem Wissen um unsere Vergangenheit heraus Toleranz, Demokratie und Menschlichkeit zu fördern.“
Ralf Stegner, Spezialist für Ostseeanrainer-Themen:
„Mit diesem Antrag schließen wir eine schmerzliche Lücke in unserer kollektiven Erinnerungskultur: Mehr als fünf Millionen Polinnen und Polen – davon etwa die Hälfte jüdischen Glaubens – wurden Opfer des deutschen Vernichtungskrieges sowie der Besatzungsherrschaft.
Ein sichtbarer Gedenkort im Herzen Berlins ist längst überfällig – er sendet zudem ein wichtiges Signal an unsere polnischen Freunde: Deutschland übernimmt seine historische Verantwortung ernsthaft – ohne Relativierungen oder Versuche einer Schlussstrich-Debatte.“
„Gerade in Zeiten zunehmender rechtspopulistischer Verzerrungen oder Verharmlosungen historischer Tatsachen stellen wir klar: Wer Nazi-Verbrechen relativiert, stellt sich gegen fundamentale Werte unseres demokratischen Gemeinwesens.
Das geplante Mahnmal an historisch bedeutsamer Stätte sowie das Deutsch-Polnische Haus symbolisieren unser Bekenntnis zu Wahrheit, Erinnerungspflicht und Versöhnung.“
Für uns als SPD-Bundestagsfraktion ergibt sich daraus eindeutig der Auftrag: Gemeinsam mit Polen treten wir Seite an Seite ein für ein freies, friedliches sowie demokratisches Europa.The new memorial should remind us daily and warn future generations that friendship in Europe is never a given but must always be actively cultivated anew.“
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