Die Diskussionen über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine, an denen der US-Sondergesandte Steve Witkoff, Jared Kushner und ukrainische Vertreter beteiligt sind, werden von Christoph Heusgen, dem ehemaligen Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, im Interview mit dem Fernsehsender phoenix als herausfordernd eingeschätzt: „Diesmal ist die Situation völlig anders. Die Amerikaner sind nicht mehr die verlässlichen Partner, auf die man sich früher verlassen konnte. Jetzt muss man darauf achten, wie man sie wieder auf unsere Linie bringt.“
Falls eine Einigung mit den Amerikanern erzielt wird, gilt es anschließend auch die Russen von diesem Ergebnis zu überzeugen. „Das sind dann die echten Verhandlungen. Was wir hier beobachten können ist zwar notwendig, aber ich bedauere sehr, dass es überhaupt erforderlich ist, in solch schwierigen Gesprächen eine Einigung mit den Amerikanern zu finden“, fügte Heusgen hinzu. Eine Übereinkunft mit den USA sei kompliziert; ihre wirtschaftlichen Interessen stünden im Vordergrund und sie wollten „einen erheblichen Anteil an den eingefrorenen Vermögenswerten“. Daher sei es entscheidend wichtig für Europa dabei zu sein und der Ukraine Unterstützung zukommen zu lassen.
In Bezug auf den bevorstehenden EU-Gipfel am Ende dieser Woche äußerte Heusgen Optimismus: „Wir erkennen immer wieder anhand russischer Reaktionen was ihnen schadet oder nicht.“ Die eingefrorenen Vermögenswerte stellen einen Fortschritt dar und könnten ein wesentlicher Faktor für das Durchhaltevermögen der Ukraine sein. Der nächste Schritt wäre dann das Geld gezielt für die Ukraine einzusetzen. Europa müsse nun beweisen können, dass es über Einfluss verfügt. Heusgen betonte: „Wie beeindruckt man die Russen? Das geschieht durch Geschlossenheit – Geschlossenheit – Geschlossenheit! Zeichen von Stärke.“
Das gesamte Gespräch können Sie hier ansehen: https://phoenix.de/s/goI
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