Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) übt scharfe Kritik an der erneuten Verzögerung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die im Trilog beschlossen wurde. Sie ruft die Mitglieder des Umweltausschusses sowie des Europäischen Parlaments dazu auf, die vorgeschlagenen Änderungen bei den Sitzungen Mitte Dezember abzulehnen.
In einer Stellungnahme erklärt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
„Die neuerliche Verschiebung der Entwaldungsverordnung führt zu anhaltender Rechtsunsicherheit für Unternehmen und verursacht unnötigen Waldverlust in Europa für mindestens ein weiteres Jahr. Angesichts der kürzlich beendeten Weltklimakonferenz in Belém ist diese Entscheidung zum Nachteil des Waldschutzes kaum nachvollziehbar. Die weitgehende Ausklammerung von Klein- und Kleinstbetrieben macht Lieferketten weiterhin undurchsichtig, sodass Behörden Verstöße nur schwer erkennen können. Firmen, die bereits in Transparenz investiert haben, werden dadurch benachteiligt gegenüber denen, die hinterherhinken. Zusätzliche Ausnahmen etwa für die Druckindustrie schaffen weitere Schlupflöcher. Dies schwächt das Ziel entwaldungsfreier Lieferketten erheblich ab und untergräbt das Vertrauen unserer Partnerländer in die Glaubwürdigkeit der EU. Besonders problematisch ist zudem, dass vor Inkrafttreten eine erneute Überarbeitung bis April 2026 geplant ist – dies öffnet Tür und Tor für weitere Abschwächungen. Die Bundesregierung muss diesem Rückschritt im EU-Rat entschieden entgegenwirken. Eine solche Verwässerung steht im Widerspruch zum Koalitionsvertrag.“
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