Seit mehreren Jahren liegen die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sowie der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) deutlich über den Beitragseinnahmen. Hauptursachen hierfür sind die steigenden Kosten im Krankenhausbereich und bei Arzneimitteln. Zusätzlich fehlt eine angemessene Kompensation für versicherungsfremde Leistungen, die aus Bundesmitteln finanziert werden. Aus diesem Grund richtete der Verwaltungsrat des BKK Landesverbandes Bayern in seiner Sitzung am 11. Dezember 2025 eine dringende Aufforderung an den Gesetzgeber, umgehend Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzlage von GKV und SPV zu ergreifen und notwendige Strukturreformen im Gesundheitswesen konsequent umzusetzen.
Jörg Schlagbauer, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrates auf Seiten der Versicherten, betonte: „Es ist unerlässlich, ein Moratorium für Ausgaben einzuführen, damit sich die Kostenentwicklung in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung wieder an den allgemeinen Lohnsteigerungen orientiert. Darüber hinaus benötigen die Krankenkassen Planungssicherheit: Die Unklarheit bezüglich Art und Umfang geplanter Einsparungen im Krankenhausbereich von 1,8 Milliarden Euro für das Jahr 2026 erschwert die Haushaltsplanung erheblich und verunsichert zudem unsere Versicherten.“
Dr. Mark Reinisch, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrates auf Arbeitgeberseite, erklärte: „Die GKV sowie SPV werden kontinuierlich mit milliardenschweren versicherungsfremden Leistungen belastet. Der Bund muss endlich seiner Verantwortung gerecht werden und eine vollständige Finanzierung dieser Leistungen sicherstellen – insbesondere für Empfänger von Bürgergeld. Nach aktuellen Berechnungen des Leipziger Forschungsinstituts WIG2 wurden allein im Jahr 2023 etwa 9,22 Milliarden Euro von der GKV ohne entsprechende Gegenfinanzierung übernommen. Würde der Staat diese Aufgabe erfüllen, könnten die Krankenkassenbeiträge sofort um rund 0,54 Beitragssatzpunkte gesenkt werden. Ein weiteres Zögern ist weder politisch noch rechtlich vertretbar.“
Der Verwaltungsrat des BKK Landesverbandes Bayern forderte darüber hinaus alle politischen Entscheidungsträger auf Bundes- sowie Landesebene dazu auf, die Voraussetzungen für ein bedarfsgerechtes Gesundheitssystem zu schaffen – eines das sich konsequent an den Bedürfnissen der Versicherten orientiert. Aus Sicht des Gremiums ist eine Reform der Krankenhausstruktur sowohl qualitativ als auch finanziell dringend notwendig und darf nicht weiter verwässert oder verzögert werden.
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Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft öffentlichen Rechts sämtliche Interessen seiner Mitglieds-Betriebskrankenkassen sowie deren Versicherte in Bayern.
Aktuell gehören dem Verband 14 Betriebskrankenkassen mit insgesamt rund 3,3 Millionen Versicherten (Kassensitz) an.
In Bayern selbst sind mehr als 2,6 Millionen Menschen bzw.,.sind bei einer Betriebskrankenkasse versichert, sodass diese einen Marktanteil innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung von circa 22 Prozent einnimmt.
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