Die Bundeswehr erreichte Anfang Dezember einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der zukünftigen Gefechtsführung im Gefechtsübungszentrum des Heeres auf dem Truppenübungsplatz Altmark bei Hillersleben. Zum ersten Mal wurde ein Netzwerk aus unbemannten Drohnen zur Aufklärung und Wirkung erfolgreich eingesetzt, wobei sogenannte Loitering-Munition live integriert wurde. Für diesen Erfolg war eine enge Verzahnung verschiedener Technologien auf Basis künstlicher Intelligenz erforderlich.
Im Rahmen des Experiments setzte sich dieser Aufklärungs- und Wirkverbund aus mehreren Aufklärungsdrohnen, einer KI-gestützten Führungssoftware sowie Loitering-Munition unterschiedlicher Hersteller zusammen. Loitering-Munition bezeichnet dabei Munition, die über einem Zielgebiet kreist, bis sie per Datenverbindung ein Ziel zugewiesen bekommt und den Angriffsbefehl erhält. Die Bundeswehr zählt somit zu den weltweit ersten Streitkräften, die unbemannte Schwarmverbünde in ihre Fähigkeiten aufnehmen.
Die Erprobung wurde vom Planungsamt der Bundeswehr geleitet und erfolgte in enger Kooperation mit dem neu gegründeten Innovationszentrum der Bundeswehr, dem Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB), dem Zentrum für Digitalisierung sowie dem deutschen Heer. Über zehn Unternehmen aus der Industrie waren daran beteiligt. Besonders wichtig war das von der Bundeswehr entwickelte Command & Control Unmanned Management System (C2-UMS Bw), das verschiedene Drohnentypen sowie Wirkmittel mit ihren Steuerungssystemen zu einem integrierten Wirksystem verbindet.
Mit diesem Schritt setzt die Bundeswehr das NATO-Konzept „Multidomain Operations“ (MDO) um: Das koordinierte Zusammenwirken in den Bereichen Land, Luft, See, Cyber und Weltraum soll dazu dienen, Gegner durch Überforderung auszuschalten und eigene Vorteile zu sichern. Hierzu zählen auch die umfassende Digitalisierung der Streitkräfte sowie die Nutzung zukunftsweisender Technologien wie unbemannter Systeme und künstlicher Intelligenz zur Unterstützung von Entscheidungen.
Das erfolgreiche Experiment bewies praktisch den effektiven Einsatz von Loitering-Munition innerhalb der Bundeswehr und legte damit eine wichtige Grundlage für künftige KI-basierte Systeme im Gefecht.
Informationen zum Planungsamt der Bundeswehr
Das Planungsamt ist Teil des Unterstützungsbereichs der Bundeswehr als höhere Kommandobehörde mit Standorten in Berlin, Bonn und Taufkirchen. Es sorgt während Phasen des Wachstums und Wandels dafür, dass alle militärischen wie zivilen Bereiche gemeinsam geplant werden – alles aus einer Hand. Zudem unterstützt es wissenschaftlich sämtliche Gestaltungsfelder innerhalb der Streitkräfte.
Nähere Details finden Sie unter folgendem Link:
Bundeswehr testet Einsatz von Drohnenschwärmen
Ansprechpartner für weitere Auskünfte ist das Planungsamt:
Telefon: 030/6794-1913
E-Mail: PlgABw@bundeswehr.org
Pressekontakt:
Unterstützungskommando der Bundeswehr
Presse- & Informationszentrum
Telefon: +49 (228) 5504 -1112
Nach Dienstzeiten: +49 (151) 14856035
E-Mail: UstgKdoBwPIZ@Bundeswehr.org